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Holz als Hoffnungsträger für mehr Klimaschutz im Bausektor

Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, Gründungsdirektor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, fordert globale Bauwende

05.09.2022 - Osnabrück/Brüssel

Holz als Hoffnungsträger für mehr Klimaschutz im Bausektor

Der Gründungsdirektor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, ruft im Kampf gegen die Überhitzung der Welt zu einer „globalen Bauwende und einer Transformation der gebauten Umwelt“ auf. Ein neues Bauwesen müsse auf nachwachsende Rohstoffe setzen. Der Klimaforscher sowie Gründer und Co-Geschäftsführer der Initiative „Bauhaus Erde“ war am 31. August als Keynote-Speaker in Brüssel Gast der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

In Kooperation mit der Landesvertretung Hessen bei der Europäischen Union (EU) setzt die DBU ihre Reihe „DBUgoesBrussels“ fort. Das Thema: „Holz für Haus und Hof: Wie der Weg zu mehr Klimaschutz beim Bau gelingt“.

Die gebaute Umwelt stärker ins Visier nehmen

„Die Rechnung ist simpel“, so Schellnhuber. „Wenn ein Baum wächst, nimmt er das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) auf. Bauen wir daraus ein Haus, wird nicht nur klimaschädlicher Stahlbeton substituiert, sondern auch CO2 langfristig gespeichert.“ Schellnhuber fordert, „die gebaute Umwelt viel stärker ins Visier“ zu nehmen. Der Klimaforscher: „Weltweit hat der Gebäudesektor – vom Bauen über Konstruktion und Betrieb bis hin zum Abriss – einen Anteil von rund 40 Prozent an den globalen Treibhausgas-Emissionen. Und sogar 70 Prozent des Rohstoff- und Ressourcenverbrauchs werden durch den Bausektor verursacht.“ Es gebe Lösungswege zum Schutz vor Erderwärmung.

Schellnhuber sprach von der „Rekonstruktion der Zukunft“, die grüner und sozialer werden sollte. Es gelte, „die Klimakrise mithilfe natürlicher und gemanagter Kohlenstoffsenken zu überwinden – indem neben Landnutzung und Forstwirtschaft auch der Bausektor transformiert wird und in eine neue Ära führt“. Holz könnte dabei zum Hoffnungsträger für mehr Klimaschutz werden. Der Klimaforscher: „Global könnte man rund zwei Milliarden Gebäude aus Biomasse erschaffen – mit Baustoffen wie Bambus oder Holz. Auf diese Weise würde man in den nächsten 100 bis 200 Jahren ein Klima wie in vorindustrieller Zeit herstellen können.“

Umgang mit natürlichen Ressourcen eine „Schlüsselfrage für die Menschheit“

DBU-Generalsekretär Alexander Bonde nannte den künftigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Erde „eine Schlüsselfrage für die Menschheit in Zeiten der Klimakrise“. Das Bauwesen spiele in den Zukunftsszenarien eine zentrale Rolle. Bonde: „Denn es gehört zu den ressourcen- und energieintensivsten Wirtschaftszweigen.“ Aus Sicht der DBU habe Holz als nachwachsender Rohstoff eine besondere Bedeutung – vor allem mit Blick auf die Initiative „Neues Europäisches Bauhaus“ der EU-Kommission.

Schellnhuber ergänzte, das von ihm und anderen Gleichgesinnten 2019 ins Leben gerufene „Bauhaus Erde“ freue sich, dass die EU-Kommission die damaligen Überlegungen aufgegriffen habe, um in der gebauten Umwelt für mehr Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit sowie Ästhetik zu sorgen. Beide Bezeichnungen verstehen sich als Anlehnung an die Bauhaus-Bewegung des 20. Jahrhunderts. Bonde: „Wie wir leben und wohnen, hat erheblichen Einfluss auf den Klimawandel und wird entscheidend unseren Weg ins postfossile Zeitalter bestimmen.“

Umfassende Kreislaufwirtschaft als Leitidee im Bauwesen

Die DBU widmet sich seit Stiftungsgründung vor 30 Jahren dem Thema Architektur und Bauwesen in einem eigenen Referat, hat zudem das Förderthema „Klima- und ressourcenschonendes Bauen“ etabliert. Referatsleiterin Sabine Djahanschah, die ebenfalls an der DBUgoesBrussels-Veranstaltung teilnahm, sieht großes Potenzial, aber auch Herausforderungen: „Holz ist ein Baustoff der Zukunft – nachhaltig für mehr Umwelt- und Klimaschutz. Deshalb fördert die DBU mit rund 492.000 Euro in der Hamburger Hafencity den Bau des höchsten Holzhochhauses Deutschlands. Aber wir müssen auch ran an den alten Gebäudebestand, die umfassende Kreislaufwirtschaft muss zur Leitidee im Bauwesen werden.“

Tatsächlich sei das Einsparpotenzial im Gebäudesektor allein in Deutschland riesig, vor allem im Altbestand. Der Grund: Fast zwei Drittel der Gebäude hierzulande wurden vor 1977 errichtet – bevor per Wärmeschutzverordnung die Dämmung von Dächern, Wänden und Kellerdecken vorgeschrieben wurde.

Enormes Energie-Einsparpotenzial durch Sanierung von Gebäudehüllen und Haustechnik

Zugleich sollen nach Zielen der Bundesregierung bis 2045 die Gebäude in Deutschland klimaneutral sein, also ohne Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase (THG). Ähnlich ambitioniert ist die EU, die bis 2050 einen klimaneutralen Kontinent erreichen will. Der europäische Grüne Deal und das sogenannte Fit-for-55-Klimapaket sollen den Weg dahin ebnen.

Teil des Pakets ist eine Novellierung der Gebäude-Richtlinie, die Ende 2021 seitens der EU-Kommission vorgelegt wurde und unter anderem zu einer höheren Renovierungsrate führen soll. Dazu Djahanschah: „Der Heizwärmebedarf bei Mehrfamilienhäusern kann zum Beispiel durch Sanierung von Gebäudehülle und Haustechnik auf ein Zehntel reduziert werden – von rund 250 auf 25 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr.“

Quelle: Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Fotos: Peter Himsel/DBU, Klaus Jongebloed/DBU

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