05.02.2024 - München
Der Auftragsmangel in der Industrie wird immer mehr zu einer Belastung für die deutsche Konjunktur. Im Januar berichteten 36,9% der Industriefirmen von fehlenden Aufträgen, nach 36,0% im Oktober. Vor einem Jahr lag der Anteil nur bei 20,9%. Im Dienstleistungssektor stieg jetzt der Anteil von 29,3 auf 32,1%. Bei den Architektur- und Ingenieurbüros leiden 28,4 % unter Auftragsmangel.
„Der Auftragsmangel hat sich im letzten Jahr merklich verschärft. Kaum eine Branche bleibt davon verschont“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. „Zudem schmelzen die Auftragsbestände.“
In der Industrie klagen vor allem die energieintensiven Branchen über fehlende Aufträge. Im Papiergewerbe liegt der Anteil bei 53,9%, in der Metallerzeugung und -bearbeitung bei 53,3%, und in der Chemischen Industrie sind es noch 40,6%. Seltener betroffen sind Unternehmen aus der Nahrungsmittelindustrie (14,9%).
Bei den Dienstleistern sind es vor allem die Personalagenturen (54,6%), die aufgrund der schwierigeren Wirtschaftslage weniger Aufträge erhalten. In der Gastronomie klagen 38,6% über fehlende Gäste. 28,4 % der Architektur- und Ingenieurbüros leiden unter Auftragsmangel. Selbst bei den IT-Dienstleistern gibt es noch Luft nach oben. Dort berichtete rund ein Drittel der befragten Unternehmen, dass sie noch zusätzliche Aufträge abarbeiten könnten. Relativ frei von Nachfragesorgen zeigt sich die Beraterbranche (6,8%).
Detaillierte Ergebnisse
In den ifo Konjunkturperspektiven werden die Ergebnisse der ifo Konjunkturumfragen in detaillierten Grafiken, Tabellen und Konjunkturspiegeln veröffentlicht. Diese umfassen das Verarbeitende Gewerbe, das Bauhauptgewerbe, den Großhandel, den Einzelhandel und die Dienstleistungen insgesamt und die jeweils zugeordneten Bereiche.
ifo Konjunkturperspektiven 01/2024
Grafiken aus ifo Konjunkturperspektiven – Auswahl
Quelle und Grafiken: ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.
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