05.04.2024 - Fürth
Die Einweihung des Solarberges vor 20 Jahren war die Initialzündung für die Solarstadt Fürth. Seither wächst die Zahl der Photovoltaikanlagen stetig weiter und hat sich zuletzt gar verdreifacht. Denkmaldächer waren aber tabu – bis jetzt. Auf dem Dach des Rathauses wurde nunmehr eine moderne Zwölf-Kilowatt-Peak-Anlage installiert. Das städtische Baureferat und die Infra Fürth GmbH arbeiteten dabei Hand in Hand.
Oberbürgermeister Thomas Jung (im Foto oben links) spricht mit Blick auf die 28 Module von einem „weiteren Meilenstein für die Energiewende.“ PV-Anlagen und Denkmalschutz standen bislang im Widerspruch, doch sollen sie sich künftig nicht mehr ausschließen. Es müssen aber „gute, sinnvolle Lösungen“ sein, die das Erscheinungsbild nicht übermäßig beeinträchtigen, so Baureferentin Christine Lippert (im Foto oben rechts). Darüber hinaus auch „wirtschaftlich darstellbar“, ergänzt OB Jung. Beide Kriterien sehen Jung und Lippert im Falle der rund 60 000 Euro teuren Konstruktion auf dem Wahrzeichen der Stadt erfüllt.
Die Verknüpfung von Solaranlagen und Denkmalschutz sei eine „spannende Aufgabe“, der sich die Stadtverwaltung intensiv stellt, mit dem ambitionierten Ziel einer „Solaren Denkmalstadt“. So sollen nicht nur auf dem Rathausdach weitere Module errichtet werden, auch die Kirchen wie etwa St. Michael wollen die Sonne anzapfen. Derzeit erarbeitet das Baureferat ein entsprechendes Konzept, das auch Unternehmen und Privatpersonen erlaubt, ohne überbordenden Verwaltungsaufwand, aber dennoch genauer Prüfung, ihre Denkmaldächer mit Solarpanelen auszustatten.
Für die Komplettversorgung des Rathauses reicht die neue Anlage zwar noch nicht aus, doch mit rund 12 000 Kilowattstunden (KWh) jährlich erzeugtem Strom ließen sich E-Bikes und E-Autos laden, Kaffeemaschinen und Computer betreiben, erklärte das Stadtoberhaupt.
Insgesamt liefern die städtischen PV-Anlagen rund eine Million KWh Strom, das Vorzeigeprojekt Solarberg erzeugt nochmal so viel. Weitere große Anlagen sind auch in den Neubauplänen des Helene-Lange- und des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums integriert.
Die Solaroffensive läuft demnach auf Hochtouren. Doch setzt die Stadt nicht nur auf die Kraft der Sonne. Oberbürgermeister Thomas Jung sieht Fürth in der Gewinnung regenerativer Energien durchaus als „Vorreiter“ und weist in diesem Zusammenhang auch auf die im Rathaus seit 13 Jahren währende Wärmerückgewinnung aus dem Abwasser hin.
Bereits seit längerem liefert die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Fürth klimaneutrale Energie für das Krankenhaus. Insgesamt investierten die Bezirkskliniken Mittelfranken über 100 000 Euro aus Eigenmitteln in die Anlage. Sie besteht aus 210 Modulen mit einer Gesamtfläche von etwa 390 Quadratmetern. Mit einer Leistung von 77,70 Kilowatt-Peak (kWp) und einer Strommenge von 75 000 kWh deckt die Anlage rund 20 Prozent des gesamten Energiebedarfs der Klinik ab. Zum Vergleich: Damit könnten zirka 20 Vier-Personen-Haushalte ein Jahr mit Strom versorgt werden. Zudem werden jährlich über 46,6 Tonnen an CO2 eingespart.
Die Stadt Fürth setzt sich im Rahmen ihres Projektes "Global Nachhaltige Kommune in Bayern" für eine grüne Zukunft ein. OB Jung zu der in Zusammenarbeit mit der Infra Fürth realisierten Anlage: "Jede neue Anlage, die Sonnenenergie verwertet, ist ein Gewinn für unser Klima und trägt in Fürth entscheidend zur Erreichung unserer Klimaschutzziele bei. Daher danke ich den Bezirkskliniken Mittelfranken und der infra fürth herzlich für ihr Engagement und die Realisierung dieses wichtigen Projekts."
Quelle: Stadt Fürth, Foto: Ebersberger
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