26.06.2024 - Augsburg / Düsseldorf
Das Studierenden-Team der Bauingenieure der Technischen Hochschule Augsburg erreichte bei der 19. Deutschen Betonkanuregatta 2024 auf dem Beetzsee in Brandenburg an der Havel den ersten Platz in der Disziplin „Sport Herren“. Dabei ließ das Team der THA namhafte nationale und internationale Konkurrenz unter den mehr als 70 gemeldeten Hochschul- und Universitätsherrenteams hinter sich.
Das Team mit den beiden Kanuten Benjamin Steuler und Philipp Süß belegte bereits in jedem der Ausscheidungsläufe den ersten Platz und lag auch im Fotofinish des Finales knapp vor den Universitäten Weimar und Enschede.
Hervorgegangen ist das 120 kg schwere und gänzlich aus bewehrtem Beton gebaute Kanu mit dem Namen THAuchgang aus einem 7. Semester-Projekt im Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen bei Prof. Dr.-Ing. Jürgen Huber und Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel in dem die 16 Studierenden von der Materialauswahl und -konzeption über Bemessung, Strömungsoptimierung, Konstruktion und Bau bis hin zur Sponsorensuche und Logistik alles eigenverantwortlich durchgeführt hatten.
Hierbei mussten stets die strengen Vorschriften der Regattaregeln eingehalten werden. Da die Hochschule bislang erst zweimal, und das vor langer Zeit, an der Veranstaltung teilgenommen hatte, konnte hier auf keinerlei Wissen zurückgegriffen werden - umso bemerkenswerter ist das erzielte Ergebnis.
Neben der Sportklasse der Herren traten die Studierenden auch bei den Damen und in Mixed-Teams an. Dazu gab es eine offene Klasse, in welcher der Kreativität freien Lauf gelassen werden konnte. Zudem wurden Auszeichnungen in den Kategorien Konstruktion, Nachhaltigkeit, Gestaltung und Social-Media-Präsenz vergeben.
Mit viel Hingabe, Fleiß und vor allem Teamgeist beim Bau sowie lautstarker Unterstützung der nicht-Paddler während der Veranstaltung konnte dieses starke Ergebnis erzielt werden. Besonders stolz sind auch die beiden Professoren Jürgen Huber und Sergej Rempel, denen es eine große Freude war, so motivierte Studierende betreuen zu dürfen.
133 Mannschaften aus 43 Institutionen, 66 Kanus in der Wettkampfklasse und sieben Boote der Offenen Klasse paddelten um den Sieg bei der 19. Deutschen Betonkanu-Regatta. Rund 1.000 Studierende aus dem In- und Ausland sowie zahlreiche Besucher aus der Region fieberten am Beetzsee in Brandenburg mit den Kanutinnen und Kanuten mit.
Im sportlichen Wettkampf überzeugten insbesondere die Teams der Bauhaus-Universität Weimar: In allen drei Wettkampfklassen – Damen, Herren und Mixed – ergatterten sie einen Podiumsplatz. Bei den Damen gewann das Weimarer Team in ihrem Kanu „th-Rex“. Die University of Twente auf Platz zwei und die Hochschule Darmstadt auf Platz drei komplettierten das Podium.
Beim sportlichen Wettkampf der Herren entschied die TH Augsburg mit ihrem Kanu „THAuchgang“ das Rennen für sich. Sie verwiesen die Bauhaus-Universität Weimar beziehungsweise die University of Twente auf die Plätze zwei und drei.
Zum ersten Mal gab es bei der Betonkanu-Regatta einen Mixed-Wettkampf. Hier gingen gleich zwei Teams als Sieger hervor: Die Kanutinnen und Kanuten der TU Krakau und der Bauhaus-Universität Weimar lagen gleichauf. Den dritten Platz ergatterte das niederländische Team aus Twente.
Neben den Auszeichnungen für den sportlichen Wettkampf, bewerteten Fachjurys die Betonkanus mit Blick auf Konstruktion, Gestaltung und Nachhaltigkeit. Neben den Erfolgen beim sportlichen Wettkampf konnte sich das Team aus Weimar über den Gestaltungspreis für ihr Kanu „th-Rex“ freuen.
Große Freude herrschte bei der RWTH Aachen, die den Preis für die beste Konstruktion erhielt. Das Team rund um das Kanu „Duckcrete“ überzeugte mit Planung, Betontechnik, Fertigung und Nutzungskonzept auf höchstem Niveau sowie dem Einsatz von selbstverdichtendem Beton mit Recyclingmaterial. Ebenfalls nach Aachen geht der Preis für das beste Boot in der Offenen Klasse: Die Beton-Ente „Karl“ schipperte als Tretboot über den Beetzsee.
Das Team der Georg-Simon-Ohm TH Nürnberg erhielten eine Auszeichnung für sein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept. Die alten Boote des letzten Wettbewerbs wurden gebrochen und als Rezyklat wiederverwendet – als Bindemittel hält ein klinkerreduzierter Zement das neue Betonkanu zusammen. Neben den ökologischen Aspekten, spielte für die Studierenden auch soziale Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. So traten sie in ganz besonderen Teamshirts an: Kinder in einer Kindertagesstätte bemalten alte T-Shirts aus dem Besitz der Studierenden für das Team.
Dass die Konstruktion eines Betonkanus nicht immer reibungslos abläuft, bekam das Team der TU Berlin bei der diesjährigen Regatta zu spüren. Obwohl beide Kanus noch vor der Anreise zerbrachen, machten sich die Studierenden auf den Weg zum Beetzsee, um Teil des Events zu sein. Und es lohnte sich: Das Team aus Dresden stellte ihnen ein Ersatzkanu zur Verfügung, sodass die Berliner wieder am Wettbewerb teilnehmen konnten. Die TU Berlin erhielt daher von der Jury den Pechpreis „Glück im Unglück“. Für ihren besonderen Sportsgeist wurde die TU Dresden mit einem Sonderpreis für Fairness ausgezeichnet.
Im Namen der Deutschen Zement- und Betonindustrie richtete das InformationsZentrum Beton die Regatta in diesem Jahr zum 19. Mal aus. Die Veranstaltung ist eine Mischung aus Beton- und Bootsbautechnik, sportlichem Wettkampf und vor allem viel Spaß. Teilnehmen können Damen-, Herren- und Mixed-Teams von Universitäten, Fachhochschulen und anderen Institutionen, an denen Betontechnik gelehrt wird.
Quellen: Technische Hochschule Augsburg, IBZ InformationsZentrum Beton, Fotos: Jürgen Huber / TH Augsburg (Fotos 1 und 2); Sascha Steinbach / IZB (alle weiteren Fotos)
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