02.07.2025 - München
Die gegenwärtige Wetterlage mit Temperaturen von über 35 °C in Bayern erfordert Anpassungsmaßnahmen, denn Hitze kann gefährlich werden. Vor allem in stark versiegelten Ballungsräumen mit enger Bebauung können sich sogenannte Urban Heat Islands (urbane Hitzeinseln) bilden. Diese können gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen, vor allem für besonders sensible Bevölkerungsgruppen wie Kranke, Senioren oder Kleinkinder. Die Zahl der Todesfälle durch Naturgefahren zeigt, dass Hitzewellen mit mehreren Tausend Opfern pro Jahr mit Abstand die meisten Todesfälle fordern, während Hochwasser mehrere Hundert und Stürme einige Dutzend Opfer verursachen, warnt die Verbändekooperation "Wassersensibles Planen und Bauen".
Die Verbändekooperation „Wassersensibles Planen und Bauen“ fordert daher konkret:
Ein effektiver Lösungsbaustein ist der verstärkte Einsatz grün-blauer Infrastrukturen, also natürlich gewachsener oder naturnah angelegter Wasser- und Grünflächenstrukturen, der zu einem verbesserten Stadtklima durch nachhaltiges Wasser- und Grünflächenmanagement führt. Es bedarf einer umfassenden und selbstverständlichen Integration von Maßnahmen zur Klimaanpassung in alle Bereiche des Planens, Bauens und Nutzens baulicher und natürlicher Strukturen.
Die im Jahr 2019 gegründete Verbändekooperation "Wassersensibles Planen und Bauen" des DWA-Landesverbandes Bayern, der Bayerischen Architektenkammer, des Bayerischen Handwerkstags und der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau setzt sich dafür ein, diese Anliegen verstärkt in die Öffentlichkeit zu bringen.
„Spanien brach vergangenen Sonntag mit 46°C den bisherigen Juni-Hitzerekord und auch in Bayern wurden bereits im Jahr 2015 schon 40,3°C gemessen. Der Klimawandel wird diese Extremtemperaturen verstärken – besonders in Städten kann dies gefährlich werden. Wir brauchen dringend einen stärkeren flächendeckenden Einsatz grün-blauer Infrastrukturen! Gerade Stadtbäume bieten sich hier an: sie sorgen für Verschattung und können pro Tag bis zu 500L Wasser verdunsten, was die Hitzeeffekte abmildern kann.“
Dr.-Ing. Andreas Rimböck,
stellvertretender Vorsitzender DWA Landesverband Bayern
„In dicht bebauten Kommunen betreffen die Auswirkungen des Klimawandels die Menschen in besonderem Maße durch Starkregen, Hitzetage und dem Verlust der Artenvielfalt. Um diesen Veränderungen entgegenzutreten und für die Zukunft vorzusorgen, bedarf es effektiver Maßnahmen wie der Quartiers- und Gebäudebegrünung oder der Entsiegelung und Ausbildung von Schwammstadtelementen. Gleichzeitig entstehen dadurch Erholungsangebote und ein angenehmes Stadtklima für Mensch, Natur und Tiere.“
Franz Damm,
Vizepräsident der Bayerischen
Architektenkammer
„Wir müssen unsere Flächenversiegelung dringend eindämmen. Denn jeder versiegelte Quadratmeter verhindert die so dringend notwendige Stärkung blau-grüner Infrastruktur. Wir müssen weg von dem Reflex, immer weitere Neubaugebiete auszuweisen und stattdessen den Um- und Aufbau von Bestandsgebäuden fördern. Es darf keinen Leerstand geben. Umbau muss Vorfahrt haben vor Neubau und finanziell gefördert werden. Wenn wir der Versiegelung der Städte nicht Einhalt gebieten, wird das Hitzeproblem gerade in den Ballungsräumen immer massiver und tausende Hitzetote werden traurige „Normalität“.
Prof. Dr. Norbert Gebbeken,
Präsident der Bayerischen
Ingenieurekammer-Bau
„Mit Blick auf den Klimawandel müssen wir anders planen und bauen. Die Gebäude, in denen wir leben und arbeiten, werden besser an Extremwetterlagen wie Hitzewellen, Überschwemmungen, Dürreperioden und Starkregen angepasst sein müssen. Das gilt auch für unsere Unternehmerinnen und Unternehmer, die eine gewerbliche Gebäudeversicherung gegen Elementarschäden abschließen und ihre Betriebsstätten so weit wie möglich an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen sollten. Die Handwerkskammern in Bayern geben als Träger Öffentlicher Belange regelmäßig Stellungnahmen zu öffentlichen Bauvorhaben ab. In diesem Zusammenhang weisen sie u.a. auf die Notwendigkeit wassersensiblen Bauens hin.“
Franz-Xaver Peteranderl,
Präsident des Bayerischen
Handwerkstags
"Wassersensibles Planen und Bauen" ist eine Verbändekooperation, bestehend aus dem DWA-Landesverband Bayern, der Bayerischen Architektenkammer, dem Bayerischen Handwerkstag und der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. Ziel ist es, durch eine wasserbewusste Siedlungsentwicklung den Schutz vor Hochwasser und Starkregenereignissen zu stärken und die nachhaltige Nutzung von Flächen in Bayern zu fördern. Die Initiative "Wassersensibles Planen und Bauen" setzt sich dafür ein, dass Bayern sich mit einer vorausschauenden und nachhaltigen Siedlungsentwicklung den Herausforderungen des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt stellt und die Lebensqualität der Bevölkerung langfristig sichert.
Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Internetseite:
Für Rückfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich gerne direkt an die Bündnispartner:
Bayerische Architektenkammer:
Katharina Matzig, Leitung Referat Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 089 139880-56, E-Mail: prssbykd
Bayerische Ingenieurekammer-Bau:
Sonja Amtmann, Pressereferentin, Tel: 089 419434-27, E-Mail: smtmnnbykd
Bayerischer Handwerkstag:
Jens Christopher Ulrich, Pressesprecher, E-Mail: lrchbht-mnchnd
DWA-Landesverband Bayern:
Sophia Badenberg, Tel: 089 233-62590, E-Mail: schwmmstdtdw-byrnd
Quelle: Verbändekooperation "Wassersensibles Planen und Bauen", Fotos: studio v-zwoelf / AdobeStock; Privat; Bayerische Architektenkammer, Tobias Hase / Bayerische Ingenieurekammer-Bau, Michael Schuhmann / Handwerkskammer für München und Oberbayern
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