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Überfällige Sanierungen: Autobahnbrücken sollen mit 450 Millionen Euro erneuert werden

Investitionen in die Infrastruktur: Jetzt zählt Tempo

23.07.2025 - Berlin / München

Überfällige Sanierungen: Autobahnbrücken sollen mit 450 Millionen Euro erneuert werden

Die Bundesregierung plant, kurzfristig 450 Millionen Euro für die Sanierung maroder Autobahnbrücken bereitzustellen. Damit soll der Anfang Juli verkündete Ausschreibungsstopp der Autobahn GmbH aufgehoben werden, um dringend nötige Sanierungsmaßnahmen an Autobahnbrücken und Fahrbahnen zu finanzieren. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau hatte eine sofortige Mittelfreigabe gefordert, um dringend nötige Infrastrukturmaßnahmen nicht weiter zu verzögern und Planungssicherheit für Ingenieurbüros zu schaffen.

Sanierungsstau gefährdet Sanierungsmaßnahmen

Die deutsche Verkehrsinfrastruktur steht vor massiven Herausforderungen – insbesondere im Bereich der Autobahnbrücken. Viele Bauwerke sind marode, sanierungsbedürftig oder bereits stark beschädigt. Um den Sanierungsstau aufzulösen, hat das Bundesfinanzministerium nun kurzfristig vorgeschlagen, 450 Millionen Euro aus dem Kernhaushalt bereitzustellen. Mit dem Geld sollen dringend nötige Maßnahmen an Autobahnbrücken und Fahrbahnen finanziert werden. Auch Planungs- und Ingenieurleistungen sind Teil des Pakets.

Aufgeschobene Projekte blockieren die Branche

Konkret sind rund 391 Millionen Euro für Bauarbeiten vorgesehen, während etwa 59 Millionen Euro explizit für Ingenieurleistungen und Planung veranschlagt wurden. Die Mittel sollen es der Autobahn GmbH ermöglichen, begonnene Projekte abzusichern und neue Ausschreibungen wieder aufzunehmen. Der Haushaltsausschuss des Bundestags soll noch im Juli über die Freigabe entscheiden.

Diese Initiative kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Seit Jahresbeginn befindet sich die Autobahn GmbH in einer Phase vorläufiger Haushaltsführung – ein Zustand, der dazu geführt hat, dass keine neuen Projekte ausgeschrieben werden können. Die Auswirkungen dieser Blockade betreffen nicht nur das Baugeschehen selbst, sondern auch die gesamte Wertschöpfungskette im Bereich Planung, Ingenieurwesen und Bauausführung. Ohne verlässliche Projekt- und Finanzierungsgrundlagen fehlt vielen Unternehmen die Grundlage für Personalplanung, Ressourceneinsatz und langfristige Geschäftsentwicklung.

Zu den konkreten Projekten, für die die Gelder vorgesehen sind, zählen unter anderem die A3 bei Regensburg, die A45 bei Lüdenscheid, die A643 bei Mainz sowie mehrere Brückenbauwerke im Raum Hamburg und Köln. Diese Maßnahmen gelten als besonders dringlich, weil sie zentrale Verkehrsachsen betreffen und teilweise bereits erheblich eingeschränkt sind. Beispielsweise ist die Talbrücke Rahmede auf der A45 bei Lüdenscheid bereits seit Ende 2021 gesperrt, was zu massiven Belastungen für den regionalen und überregionalen Verkehr geführt hat.

Kammerpräsident forderte sofortiges Handeln

Vor diesem Hintergrund hatte die Bayerische Ingenieurekammer-Bau mit Nachdruck Kritik an dem Ausschreibungsstopp geäußert. So forderte Kammerpräsident Prof. Dr. Norbert Gebbeken am 11. Juli 2025 eine sofortige Mittelfreigabe: "Der Erhalt unserer Infrastruktur ist essenziell für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Die Regierung muss die Haushaltsmittel schnell freigeben, um die dringend benötigten Investitionen zu tätigen. Die bayerischen Ingenieurbüros stehen bereit, um die Projekte umzusetzen und sicherzustellen, dass unsere Straßen, Brücken und andere wichtige Bauwerke den Anforderungen gewachsen sind." 

Die Kammer warnte davor, dass durch weitere Verzögerungen nicht nur Zeit und Geld verloren gehen, sondern auch das Vertrauen in die Verlässlichkeit öffentlicher Auftragsvergaben leidet. Gerade für Planungsbüros, die ihre Kapazitäten langfristig planen müssen, bedeutet der Ausschreibungsstopp eine große Unsicherheit. Daher forderte die Kammer, dass die Bundesregierung dringend reagieren und die finanziellen Mittel freigebe solle, damit wichtige Infrastrukturprojekte endlich geplant und umgesetzt werden können.

Auch die Bundesingenieurkammer kritisierte den erzwungenen Ausschreibungsstopp. Der Präsident der Bundesingenieurkammer, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, forderte ein zügiges Handeln der Bundesregierung:

„Die Konsequenzen eines monatelangen Shutdowns der Autobahn GmbH sind weitreichend und können sich im schlimmsten Fall noch über Jahre hinweg bei der Sanierung und Instandhaltung unserer maroden Infrastruktur bemerkbar machen. Wir fordern die Bundesregierung auf, unverzüglich hierfür die notwendigen Mittel freizugeben. Nicht nur die Baubranche, sondern ganz Deutschland muss spüren, dass sich in unserem Land endlich wieder etwas bewegt.“

Erkennt die Politik jetzt den Ernst der Lage?

Auch auf politischer Ebene wächst der Druck. Der Zustand vieler Autobahnbrücken in Deutschland erlaubt keine weiteren Verzögerungen - über ein Drittel der Bauwerke gelten als sanierungsbedürftig. Ohne zügige Maßnahmen drohen nicht nur Einschränkungen für den Schwerlastverkehr, sondern auch Sicherheitsrisiken und ein wachsender wirtschaftlicher Schaden durch Ausweichverkehre und verlängerte Bauzeiten. 

Ergänzend zu den nun beantragten 450 Millionen Euro wurde nun bereits eine weitere Tranche über 709 Millionen Euro für das Jahr 2025 angekündigt. Damit sollen sowohl laufende Projekte abgesichert als auch neue Maßnahmen vorbereitet werden, bis das geplante Infrastruktur-Sondervermögen wirksam wird. Ob diese Mittel tatsächlich wie geplant fließen können, hängt jedoch entscheidend vom politischen Willen und der Zustimmung im Haushaltsausschuss ab.

Planungsbüros brauchen Verlässlichkeit

Für Bauunternehmen, Planungsbüros und Ingenieure heißt das: Die kommenden Wochen sind richtungsweisend. Sollte die Freigabe der Mittel noch im Juli erfolgen, könnte der durch den Ausschreibungsstopp entstandene Stillstand zumindest teilweise aufgeholt werden. Entscheidend ist nun, dass klare und verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen werden – sowohl finanziell als auch organisatorisch.

Die Infrastruktur in Deutschland wartet nicht. Die Baubranche steht bereit. Was sie jetzt braucht, ist die entschlossene Unterstützung der Politik – damit aus Plänen wieder Projekte werden.

Autor: Jan Struck, Geschäftsführer, Kommunikation - Marketing - Bildung, Bayerische Ingenieurekammer-Bau
Fotos: studio v-zwoelf / Adobe Stock, Tobias Hase / BayIka-Bau

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