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CO2-Schattenpreise: So kann die öffentliche Beschaffung nachhaltiger werden

Neues Focus Paper von Bertelsmann Stiftung und Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS)

02.09.2025 - Gütersloh / Berlin

CO2-Schattenpreise: So kann die öffentliche Beschaffung nachhaltiger werden

Durch eine Reform des deutschen Vergaberechts sollen im öffentlichen Beschaffungswesen Bürokratie abgebaut und Verfahren beschleunigt werden. Die neue Analyse "CO2-Schattenpreise in der öffentlichen Beschaffung" der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) zeigt, dass die Vergabepraxis der öffentlichen Hand nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger gestaltet werden sollte - und kann. Dabei könnten die Anwendung von CO2-Schattenpreisen in der Baubranche eine größere Rolle spielen.

Jedes Jahr beschafft die öffentliche Hand Schätzungen zufolge Güter und Dienstleistung im Volumen von mehr 400 Milliarden Euro. Damit hat der Staat einen enormen Hebel in der Hand, um – wie im Koalitionsvertrag formuliert – als „Ankerkunde” mehr Anreize für eine klimaneutrale und ressourcenschonende und zugleich innovative Wirtschaft zu setzen. 

Allerdings wird dieses Potenzial bisher kaum genutzt: Bereits die im vergangenen Jahr erschienene Studie „Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung“ der Bertelsmann Stiftung zeigte, dass auf kommunaler Ebene nur 13,7 Prozent der Aufträge unter Einschluss von Nachhaltigkeitskriterien vergeben werden und dieser Anteil rückläufig war.

Die Bundesregierung plant Änderungen beim Vergaberecht

Schon die vergangene Bundesregierung unter Kanzler Scholz plante die Reform des Vergaberechts, wollte dabei neben der Entbürokratisierung aber auch mehr Verbindlichkeit in Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte festlegen. Nachhaltigkeit scheint beim aktuell im Reformprozess befindlichen Vergabebeschleunigungsgesetz allerdings kaum noch eine Rolle zu spielen.

„Wir bedauern sehr, dass die Nachhaltigkeit im Entwurf des Vergabebeschleunigungsgesetzes nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Damit wird der Staat aus unserer Sicht seiner Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft nicht gerecht“, sagt Marc Wolinda, Wirtschaftsexperte der Bertelsmann Stiftung. 

Dabei gibt es etwa im Baubereich, in dem die öffentliche Hand über erhebliche Marktmacht verfügt und die Emissionen besonders hoch sind, bereits praktikable Lösungen für mehr Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit in der Vergabepraxis stärken, CO2-Schattenpreise nutzen

Das neue Focus Paper "CO2-Schattenpreise in der öffentlichen Beschaffung" der Bertelsmann Stiftung nimmt besonders den CO₂-Schattenpreis als ein Instrument klimafreundlicher öffentlicher Beschaffung in den Blick. 

Dieser darf nach geltendem Recht bereits angewendet werden, wird allerdings aufgrund mangelnder Verbindlichkeit, fehlender Kapazitäten in der öffentlichen Verwaltung sowie in Unternehmen und mangelnden Emissionsdaten kaum genutzt. 

CO2-Schattenpreise sind ein umweltökonomisches Instrument, um die externen Kosten von Klimaschäden im Vergabeverfahren zu internalisieren. Es wird dabei im Vergabeverfahren ein fiktiver Preis für die CO2-Emissionen des zu beschaffenden Produktes berücksichtigt. 

Dieses Instrument soll dazu führen, dass klimafreundlichere Angebote den Vorzug erhalten und Anreize für Unternehmen gesetzt werden, die CO2-Emissionen ihrer Produkte zu reduzieren.

Voraussetzungen für die Einführung von CO2-Schattenpreisen sind gegeben

„Auch wenn der aktuelle Gesetzesentwurf weniger ambitioniert als der der Ampel-Regierung ist, soll die Regierung dennoch ermächtigt werden, verpflichtende Anforderungen hinsichtlich klimafreundlicher Vergabe festzulegen. Unser Focus Paper zeigt, dass dies auch praktisch möglich ist und die Voraussetzungen für die Einführung von CO2-Schattenpreisen gegeben sind“, so Jana Leutner, wissenschaftliche Referentin des FÖS. 

Am Bespiel des Bausektors werden einige Empfehlungen entwickelt, wie das Beschaffungswesen durch die Nutzung solcher Schattenpreise in Zukunft nachhaltiger gestaltet werden kann. 

Insgesamt kommt das Autorenteam zu folgenden Empfehlungen:

  • CO2-Schattenpreise sollten sukzessive verpflichtend eingeführt werden, angefangen mit dem Bausektor. Dies schafft Marktanreize, Planungssicherheit und fördert die erforderlichen Kapazitäten in Verwaltung und Wirtschaft.

  • Die Höhe des CO2-Schattenpreises ist entscheidend und sollte sich mindestens nach den vom Umweltbundesamt empfohlenen CO2-Preisen (Klimafolgekosten) in Höhe von aktuell 300 - 880 €/t CO2 richten.

  • CO2-Schattenpreise sollten möglichst in der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung und als Zuschlagskriterium angewandt werden.

Die Integration von Ökobilanzen im Gebäudebereich in das Ordnungsrecht kann die Datengrundlage für CO2-Schattenpreise weiter stärken.

Download Focus Paper

CO2-Schattenpreise in der öffentlichen Beschaffung

Quellen: Bertelsmann Stiftung, Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), Titelfoto: soleg / Adobe Stock, Foto Marc Wolinda: Britta Schröder, Ansichtssache / Bertelsmann Stiftung, Foto Jana Leutner: FÖS


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