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Ergebnisse der Konjunkturumfrage 2018

Gute Geschäftslage - verschärfter Ingenieurmangel - steigende Einstiegsgehälter

24.04.2018 - München

Ergebnisse der Konjunkturumfrage 2018

Eine gute Geschäfts- und Auftragslage, aber keine Entspannung beim Ingenieurmangel am Bau und deutlich steigende Einstiegsgehälter – das sind die zentralen Ergebnisse der Konjunkturumfrage 2018 der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. Über 80 Prozent der bayerischen Ingenieurbüros schätzen die aktuelle Geschäfts- und Auftragslage positiv ein. Gleichzeitig geben 75 Prozent der Büros an, Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen zu haben.

Während sich die aktuelle Geschäfts- und Auftragslage im Vergleich zum Vorjahr sogar weiter verbessert hat und auch die derzeitige Ertragslage von der Mehrheit der Büros als gut oder befriedigend eingeschätzt wird, zeichnen sich jedoch auch negative Entwicklungen ab.

So hat sich der Mangel der am Bau tätigen Ingenieure auf dem Arbeitsmarkt weiter verschärft. Rund 51 Prozent der befragten Ingenieurbüros haben offene Stellen zu besetzen und mit 75 Prozent geben drei Viertel der Büros an, Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen mit qualifiziertem Personal zu haben.

Das geht aus der Konjunkturumfrage 2018 hervor, welche die Bayerische Ingenieurekammer-Bau unter ihren rund 6.800 Mitglieder durchgeführt hat. Darunter sind rund 3.700 Inhaber von Ingenieurbüros und freiberuflich sowie gewerblich tätige Ingenieure. An der Konjunkturumfrage 2018 haben 378 Inhaber von Ingenieurbüros und Ingenieure teilgenommen. (Rücklaufquote 10,2 Prozent)

Ergebnisse im Überblick

Allgemeine Geschäftslage 
Allgemeine Geschäftslage

Allgemeine Geschäft- und Auftragslage

Rund 84 Prozent der Befragten (Vorjahr 81 Prozent) schätzen ihre allgemeine Geschäftslage als gut ein, 15 Prozent als befriedigend und nur 1 Prozent als schlecht. Ihre derzeitige Auftragslage beurteilen 81 Prozent als gut, 17 Prozent als befriedigend und 2 Prozent als schlecht. Für das Jahr 2018 rechnen 37 Prozent mit einer Steigerung des Auftragsvolumens, 58 Prozent gehen davon aus, dass ihr Auftragsvolumen gleich bleibt und 5 Prozent rechnen mit weniger Aufträgen.

Ertragslage und Umsätze

Ihre derzeitige Ertragslage beurteilen 62 Prozent der Umfrageteilnehmer als gut, 34 Prozent als befriedigend und 4 Prozent als schlecht. Für 2018 rechnen 28 Prozent mit einer weiteren Verbesserung, 68 Prozent erwarten keine Veränderung und 4 Prozent eine Verschlechterung. Auch die Umsatzentwicklung für 2018 wird positiv eingeschätzt. 35 Prozent rechnen mit steigenden Umsätzen, 58 Prozent erwarten, dass ihre Umsätze gleich bleiben und nur 7 Prozent rechnen mit sinkenden Umsätzen.

Investitionen

Die Ingenieurbüros investieren konsequent und nachhaltig in die Zukunft: Im Jahr 2018 planen 30 Prozent der Befragten, ihre Investitionen weiter zu steigern, bei 61 Prozent werden sie gleich bleiben und bei 8 Prozent sinken.

Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung 
Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung

Beschäftigung und Mitarbeiterentwicklung: Ingenieurmangel trübt positive Lage

Trotz der überwiegend positiven Gesamteinschätzung zeichnen sich jedoch auch negative Entwicklungen ab. So hat sich der Mangel der am Bau tätigen Ingenieure auf dem Arbeitsmarkt weiter verschärft. Aktuell haben rund 51 Prozent der befragten Büros offene Stellen zu besetzen (Vorjahr 48 Prozent). Und mit 75 Prozent geben drei Viertel der Büros an, Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen mit qualifiziertem Personal zu haben. Bereits im Vorjahr klagten rund 69 Prozent über zu wenig Personal, der Ingenieurmangel hat sich also um weitere 6 Prozentpunkte verschärft.

Es zeigt sich, dass sich der gerade bei den Ingenieuren im Bauwesen seit einigen Jahren bestehende Mangel an qualifiziertem Personal auf dem Arbeitsmarkt den bayerischen Ingenieurbüros weiter Schwierigkeiten bereitet. Obwohl die Zahl der Absolventen im Bereich Bauingenieurwesen in den letzten Jahren gestiegen ist, liegt der Einstellungsbedarf weiterhin deutlich über den Absolventenzahlen.

Die Mehrheit der an der Umfrage teilnehmenden bayerischen Ingenieurbüros haben bis zu 5 Mitarbeiter (52 Prozent). 29 Prozent beschäftigen zwischen 6 und 20 Mitarbeiter, weitere 10 Prozent haben 21 bis 50 Mitarbeiter 8 Prozent mehr als 51 Mitarbeiter.

Für das Jahr 2017 planen 26 Prozent, ihre Mitarbeiterzahl zu erhöhen. 72 Prozent rechnen mit keiner Veränderung und 2 Prozent mit einer Verringerung.

Vergleich Einstiegsgehälter 2017-2018  
Vergleich Einstiegsgehälter 2017-2018

Steigende Einstiegsgehälter: Wettbewerb um Nachwuchskräfte

Auch in einem anderen Bereich zeigt sich eine deutliche Veränderung – und zwar bei den Einstiegsgehältern der Bachelor- und Masterabsolventen.

Während die Einstiegsgehälter für Absolventen (Bachelor und Master) im Jahr 2017 noch bei 68 Prozent der befragten Büros unter 40 Tsd. Euro lagen, sind es 2018 nur noch 26 Prozent. Mit 47 Prozent zahlt 2018 beinahe die Hälfte der Büros zwischen 40 und 45 Tsd. Euro (Vorjahr 23 Prozent). 27 Prozent der Büros zahlen inzwischen Einstiegsgehälter von über 45 Tsd. Euro (Vorjahr 9 Prozent).

Die Einstiegsgehälter steigen also deutlich – der Wettbewerb um die Absolventen zeigt inzwischen finanzielle Auswirkungen auf die Büros. Diese Entwicklung ist eine konsequente Reaktion auf den sich seit Jahren verschärfenden Ingenieurmangel.  Für die Büros ist das einerseits eine nicht ganz einfache Situation. Andererseits ist diese Entwicklung aber für junge Menschen ein Argument, Bauingenieurwesen zu studieren. Denn bisher galt der Beruf des Bauingenieurs im Vergleich der Ingenieurberufe ja immer als der nicht so gut bezahlte.

Die durchschnittlichen Bruttoeinstiegsgehälter für Bachelor-Absolventen (40 Stunden Woche, inkl. 13. Monatsgehalt/Urlaubsgeld) verteilen sich wie folgt: 41 Prozent der Bachelor-Absolventen erhalten ein Einstiegsgehalt von unter 40.000 Euro, 48 Prozent zwischen 40.000 und 45.000 Euro, 10 Prozent zwischen 45.000 und 50.000 Euro und 1 Prozent über 50.000 Euro.

Bei den Master-Absolventen wird tendenziell ein höheres Einstiegsgehalt gezahlt: Nur 12 Prozent der Master-Absolventen erhalten ein Einstiegsgehalt von unter 40.000 Euro, 46 Prozent zwischen 40.000 und 45.000 Euro, 34 Prozent zwischen 45.000 und 50.000 Euro und 9 Prozent über 50.000 Euro.

Anteil der öffentlichen Auftraggeber  
Anteil der öffentlichen Auftraggeber

Öffentliche und private Auftraggeber, Auslandsaufträge

Der Anteil der öffentlichen Auftraggeber verteilt sich unterschiedlich. 16 Prozent haben gar keine öffentlichen Aufträge, bei 27 Prozent der Umfrageteilnehmer beträgt der Anteil der öffentlichen Auftraggeber bis zu 20 Prozent, bei 29 Prozent liegt der Anteil zwischen 20 und 60 Prozent. 28 Prozent gaben an, dass über 60 Prozent aller Aufträge aus der öffentlichen Hand stammen.

Die Zahlungsmoral der öffentlichen Auftraggeber beurteilen 50 Prozent als gut, 42 Prozent als befriedigend und 9 Prozent als schlecht. Die Zahlungsmoral der privaten Auftraggebern wird besser beurteilt: 59 Prozent beurteilen sie als gut, 38 als befriedigend und 3 Prozent als schlecht.

Der Anteil der Aufträge aus dem Ausland bietet nach wie vor noch unerschlossenes Potenzial. 27 Prozent der Befragten haben Auslandsaufträge, die große Mehrheit mit 73 Prozent aller Teilnehmer gab jedoch an, keine Auslandsaufträge zu haben.

Rechtsform  
Rechtsform

Rechtsform und Fachbereiche

Bei der Rechtsform der Planungsbüros stehen „Freier Beruf“ (46 Prozent) und die GmbH (41 Prozent) an der Spitze. 4 Prozent sind Partnerschaftsgesellschaften mit beschränkter Berufshaftung, weitere 4 Prozent sind Partnergesellschaften, 2 Prozent sind Aktiengesellschaften und 4 Prozent Sonstige.

Bei der Verteilung auf die Fachbereiche (Mehrfachnennungen möglich) ergibt sich folgendes Bild:

Fachbereich Verteilung in Prozent
Tragwerksplanung Hochbau 38%
Bauen im Bestand 25%
Objektplanung Hochbau 23%
Sachverständigenwesen, Gutachtertätigkeit 23%
Bautechnische Nachweise - Standsicherheit 23%
Objektplanung Tiefbau 22%
Baubetrieb, Objektüberwachung 18%
Tragwerksplanung Tiefbau 16%
Bauphysik 14%
Projekt- und Objektmanagement 13%
Wasser, Abwasser, Abfall 13%
Gebäudeplanung, Sanierungsplanung 13%
Technische Ausrüstung 12%
Brandschutzplanung 12%
Bautechnische Nachweise - Brandschutz 12%
SiGeKo 11%
Verkehrswesen und Raumplanung 10%
Wiederkehrende Bauwerksprüfung 10%
Vermessung, Geoinformation 9%
Umwelt und Energie 8%
Elektrotechnik 6%
Geotechnik 3%

Fazit

Positive Geschäfts- und Auftragslage, aber Ingenieurmangel gefährdet Marktchancen

Die aktuelle finanzielle und wirtschaftliche Situation wird von den bayerischen Ingenieurbüros positiv eingeschätzt. Das belegen die Zahlen zur Geschäfts- und Auftragslage. Auch bei den Geschäftserwartungen für das Jahr 2018 stellt sich die Situation vorwiegend optimistisch dar.

Große Sorgen bereitet den Ingenieurbüros jedoch weiterhin die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern. 51 Prozent der Büros haben offene Stellen und drei Viertel geben an, Schwierigkeiten bei der Besetzung der Stellen mit qualifiziertem Personal zu haben. Hier haben sich die Werte im Vergleich zum Vorjahr weiter verschärft. Der beträchtliche Mangel an Ingenieuren auf dem Arbeitsmarkt gefährdet so das wirtschaftliche Wachstum und die Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen. Gerade vor dem Hintergrund einer sehr guten Auftragslage können Marktchancen nicht genutzt werden. Dies beeinträchtigt die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Bayern. Eine Verknappung von insbesondere natur- und ingenieurwissenschaftlichem Personal nicht nur auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch in der Forschung und Entwicklung lassen negative Auswirkungen auf die Innovationsfähigkeit vieler Unternehmen befürchten und könnten sich damit als Wachstumsbremse erweisen.

Wirtschaftliche Bedeutung der Ingenieurbüros

Die aktuelle Konjunkturumfrage der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau belegt, wie wichtig die Arbeit der Ingenieure im Bauwesen für Gesellschaft und Wirtschaft sind. Die 94.014 Ingenieurbüros in Deutschland verzeichnen im Jahr 2015 43,95 Milliarden Euro Umsatz und beschäftigen 438.025 Personen. Der durchschnittliche Umsatz je Ingenieurbüro liegt dabei bei 472.552 €. Die 16.723 freiberuflich tätigen Ingenieure und Ingenieurbüros in Bayern steuern dabei mit 8,76 Milliarden Euro rund ein Fünftel des bundesweiten Umsatzes bei. Die mittelständischen Ingenieurbüros in Deutschland betreuen dabei Bauinvestitionen von rund 217 Mrd. Euro und beschäftigen mehr als 400.000 Menschen. Etwa 60.000 jungen Menschen geben sie durch Ausbildungsplätze, Praktikanten- und Diplomandenstellen eine Perspektive.

(Quellen: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Statistisches Bundesamt, Dienstleistungsstatistik 2015, Umsatzsteuerstatistik 2015, VDI, ifo Institut)

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unseren Bereichsleiter Kommunikation - Marketing - Bildung, Herrn Struck, Tel: 089 419434-22, E-Mail: jstrckbykd.

Übersicht Statistiken

Geschäfts- und Auftragslage

Ihre allgemeine Geschäftslage ist

Ihre allgemeine Geschäftslage ist

Ihr derzeitiges Auftragsvolumen ist

Ihr derzeitiges Auftragsvolumen ist

Im Jahr 2018 wird Ihr Auftragsvolumen

Im Jahr 2018 wird Ihr Auftragsvolumen

Ertragslage und Umsatzentwicklung

Ihre derzeitige Ertragslage ist

Ihre derzeitige Ertragslage ist

Im Jahr 2018 wird sich Ihre Ertragslage

Im Jahr 2018 wird sich Ihre Ertragslage

Honorarumsatz Netto (in Euro) im Jahr 2017

Honorarumsatz Netto (in Euro) im Jahr 2017

Im Jahr 2018 werden Ihre Umsätze

Im Jahr 2018 werden Ihre Umsätze

Investitionen

Im Jahr 2018 werden Ihre Investitionsausgaben

Im Jahr 2018 werden Ihre Investitionsausgaben

Rechtsform und Fachbereiche

Rechtsform

Rechtsform

Sie arbeiten hauptsächlich in den Fachbereichen (mehrere Antworten möglich)

Sie arbeiten hauptsächlich in den Fachbereichen (mehrere Antworten möglich)

Beschäftigung und Mitarbeiterentwicklung

Sie beschäftigen derzeit insgesamt

Sie beschäftigen derzeit insgesamt

Im Jahr 2018 wird sich die Zahl Ihrer Mitarbeiter

Im Jahr 2018 wird sich die Zahl Ihrer Mitarbeiter

Haben Sie derzeit offene Stellen?

Haben Sie derzeit offene Stellen?

Haben Sie Schwierigkeiten, qualifizierte Stellen zu besetzen?

Haben Sie Schwierigkeiten, qualifizierte Stellen zu besetzen?

Einstiegsgehälter

Entwicklung der Einstiegsgehälter – Vergleich 2017 - 2018 (Bachelor- und Masterabsolventen)

Entwicklung der Einstiegsgehälter – Vergleich 2017 - 2018 (Bachelor- und Masterabsolventen)

Bitte geben Sie das durchschnittliche Bruttoeinstiegsgehalt für Bachelor-Absolventen an (40 Stunden Woche, inkl. 13. Monatsgehalt/Urlaubsgeld).

Ihre allgemeine Geschäftslage ist

Bitte geben Sie das durchschnittliche Bruttoeinstiegsgehalt für Master-Absolventen an (40 Stunden Woche, inkl. 13. Monatsgehalt/Urlaubsgeld).

Bitte geben Sie das durchschnittliche Bruttoeinstiegsgehalt für Master-Absolventen an (40 Stunden Woche, inkl. 13. Monatsgehalt/Urlaubsgeld).

Öffentliche und private Auftraggeber, Auslandsaufträge

Der Anteil an Aufträgen öffentlicher Auftraggeber beträgt (bitte Schätzwerte angeben):

Der Anteil an Aufträgen öffentlicher Auftraggeber beträgt (bitte Schätzwerte angeben):

Der Anteil an Auslandsaufträgen beträgt (bitte Schätzwerte angeben):

Der Anteil an Auslandsaufträgen beträgt (bitte Schätzwerte angeben):

Die Zahlungsmoral der öffentlichen Auftraggeber beurteilen Sie als

Die Zahlungsmoral der öffentlichen Auftraggeber beurteilen Sie als

Die Zahlungsmoral der privaten Auftraggeber beurteilen Sie als

Die Zahlungsmoral der privaten Auftraggeber beurteilen Sie als

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