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Keine "Prospekt"-Vergabe!

Interview mit Dr.-Ing. Werner Weigl

11.05.2021 - München

Keine "Prospekt"-Vergabe!

Was gibt es Neues im Bereich der Ober- und Unterschwellenvergabe? Welche Positionen werden derzeit diskutiert, welche Entwicklungen sind zu erwarten und was ist der Standpunkt der Kammer? Darüber haben wir mit Dr. Werner Weigl, 2. Vizepräsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau und Vorsitzender des Ausschusses Vergabe der Bundesingenieurkammer, gesprochen.

Das Interview mit Dr.-Ing. Werner Weigl führte Sonja Amtmann, Pressereferentin der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau.

Interview mit Dr.-Ing. Werner Weigl zum Thema Vergabe


Herr Dr. Weigl, die Bayerische Ingenieurekammer-Bau lädt ihre Mitglieder ein, am 23. Juni an einem Digitalforum teilzunehmen, in dem Vertreter von Auftraggeber- und Auftragnehmerseite über die derzeitigen Vergabeverfahren diskutieren. Welche Positionen erwarten Sie?

Wir wollen offen diskutieren, welche Themen unseren Mitgliedern im Bereich der Vergabe aktuell unter den Nägeln brennen. In unseren Arbeitskreisen und Ausschüssen auf Landes- und Bundesebene nehmen wir uns diesen Themen an und erarbeiten Lösungsvorschläge wie beispielsweise zur Preiswertung.

Zunächst zum Oberschwellenbereich: Welche Rolle spielt Ihrer Ansicht nach der Preis bei der Vergabe der Aufträge und welche anderen Faktoren fallen stark ins Gewicht?

Der Preis spielt leider immer noch eine viel zu große Rolle. Wir wollen dem ein Modell entgegensetzen, das mit dem Grundsatz „je billiger das Honorar, desto mehr Punkte“ bricht.

In der ersten Stufe des Verhandlungsverfahrens ist zurzeit wieder zu beobachten, dass überzogene Anforderungen an Art und Anzahl der Referenzen gestellt werden. Um z.B. in Holz- oder Holzhybridbauweise gute Leistungen abzuliefern, muss man nicht permanent mit Projekten über 20 Mio. Euro beauftragt sein.

Sie haben schon früher sog. "Prospekt-Entscheidungen" angeprangert. Was meinen Sie mit diesem Begriff und wo sehen Sie das Problem?

Hat man die erste Runde im Verhandlungsverfahren erfolgreich überstanden, wird häufig vor dem Verhandlungstermin die Präsentation nicht nur in Folienform sondern auch als „Prosa“-Text verlangt. Wird dann auch noch ohne Verhandlung vergeben, wird aus meiner Sicht aus dem Verhandlungsverfahren eine reine Prospekt- und Preisentscheidung. Die handelnden Personen und deren Eignung spielen dann keine Rolle mehr.

Reden wir über den Unterschwellenbereich: Die BayIka-Bau hat im Zuge ihrer monatlichen Online-Umfrage ihre Mitglieder gefragt, ob sie eine Veröffentlichung von „Submissionsergebnissen“ für Ingenieur- und Architektenleistungen im Unterschwellenbereich befürworten oder nicht. 56 Prozent waren dafür, 44 Prozent dagegen. Wo haben Sie geklickt?

Vorausschicken möchte ich, dass diese Zahlen ein Zwischenstand einige Tage vor Ende der Umfragezeit sind. Ob sich die Prozentpunkte noch einmal verschoben haben, kann man auf der Kammer-Homepage bei der Monatsfrage nachlesen.

Ich selbst habe bei der Umfrage mit "Nein" gestimmt. Ich sehe hier die Gefahr, dass wir die Vergaben noch mehr auf den reinen Preis reduzieren. Die Qualität spielt dann keine Rolle mehr und Preisdumping wird noch stärker „befeuert“.

Zudem habe ich die Befürchtung, dass wir damit bald auch im Unterschwellenbereich einen vergleichbaren Formalismus und Aufwand in der Angebotsphase wie derzeit schon in der Oberschwellenvergabe sehen werden. Und zwar auf Auftragnehmer- und Auftraggeberseite.

Aktuell erarbeitet der Ausschuss Vergabe der BayIka Bewerbungsbögen für VgV-Verfahren für Tragwerksplanung für Technische Ausrüstung ELT und für Technische Ausrüstung HLS/GA. Welchen Mehrwert bieten diese Handreichungen den Mitgliedern?

Wir wollen damit einen Beitrag dazu leisten, dass maßvolle Referenzanforderungen und eine gewisse Vereinheitlichung der Vergabeunterlagen den Aufwand auf Auslober- und Bewerberseite reduzieren.

Welche Hoffnungen und welche Befürchtungen haben Sie, wenn Sie sich die derzeitigen Entwicklungen im Vergabebereich ansehen?

Ich befürchte, dass die Addition der Planungsleistungen bei unverändertem Schwellenwert zu deutlich mehr Verfahren bei weit geringeren Vergabesummen einerseits den Aufwand der Marktteilnehmer und andererseits die Neigung zu Generalplanervergaben erhöhen wird. Meine Hoffnung: dass es uns gelingt, bei den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung den Unsinn der Diskrepanz der Bau- und Planungsschwellenwerte durch eine drastische Erhöhung zu beseitigen.

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Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau lädt ihre Mitglieder ein, am 23. Juni beim Digitalforum Vergabe gemeinsam mit Vertretern von Auftraggeber- und Auftragnehmerseite über die derzeitigen Vergabeverfahren zu diskutieren. Dabei werden auch die drei neuen Vergabeleitfäden für Technische Ausrüstung HLS/GA sowie ELT und Ingenieurbauwerke und das neue Fair-Price-Modell der Kammer für eine ausgewogene Vergabepraxis vorgestellt.

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