11.01.2024 - Berlin
Als eine der ressourcen- und abfallintensivsten Branchen in Deutschland, steht die Baubranche vor der Herausforderung, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren und Klimaneutralität zu erreichen. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) präsentiert in der neuen Studie „Geschäftsmodelle für zirkuläres Bauen und Sanieren“ innovative Ansätze der Kreislaufwirtschaft, die nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile bieten.
Der Bausektor trägt zu 36 Prozent der Treibhausemissionen, 50 Prozent der Rohstoffentnahmen und 35 Prozent des Müllaufkommens in Deutschland bei. Um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, ist es unerlässlich, die Potenziale der Kreislaufwirtschaft weiter auszuschöpfen.
Die dena-Studie "Geschäftsmodelle für zirkuläres Bauen und Sanieren" identifiziert neun zirkuläre Geschäftsmodelle, die den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden abdecken und liefert Best-Practice-Beispiele für nachhaltige Bauvorhaben. Erstellt wurde die Studie im Rahmen des dena-Projekts "Gebäudeforum klimaneutral" in Kooperation mit Circular Berlin und Concular.
Corinna Enders, Vorsitzende der dena-Geschäftsführung, betont: "Die Kreislaufwirtschaft gewinnt in der Baubranche an Bedeutung, insbesondere angesichts der notwendigen Transformation des Sektors und der EU-Strategie zur Anpassung an den Klimawandel. Sie eröffnet nicht nur Möglichkeiten für energetische Einsparungen, sondern auch für neue Wertschöpfungsketten in der Industrie. Zudem ist sie ein bedeutender Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit, indem sie die Autonomie von Importen stärkt."
Die Studie setzt sich intensiv mit dem regulatorischen Rahmen auf europäischer und deutscher Ebene auseinander, wobei der Fokus auf den verschiedenen Lebenszyklusphasen von Gebäuden liegt. Von der Planung über die Herstellung bis zur Nutzungs- und Entsorgungsphase werden relevante Punkte detailliert behandelt. Besonderes Augenmerk wird auf zirkuläre Geschäftsmodelle gelegt, die auf die Wertschöpfung im Bausektor abzielen.
Die identifizierten Geschäftsmodelle umfassen:
Die Studie geht auch auf Hemmnisse und Hebel für die Implementierung zirkulärer Praktiken in Deutschland ein. Wirtschaftliche, organisatorische, technologische und regulatorische Faktoren werden analysiert, um die Herausforderungen und Chancen für eine zirkulär ausgerichtete Bauindustrie zu identifizieren.
Insgesamt bietet die Studie einen fundierten Einblick in die zirkuläre Transformation des Bausektors, indem sie den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden und die Vielfalt der Geschäftsmodelle und Praktiken beleuchtet, die eine zirkuläre Zukunft in der Bauindustrie ermöglichen.
Mit dem "Gebäudeforum klimaneutral" hat die dena eine zentrale Anlaufstelle zum klimaneutralen Bauen und Sanieren in Gebäuden und Quartieren initiiert. Es richtet sich an die Fachleute aus diesem Bereich. Die Plattform stellt qualitätsgesicherte Informationen und Arbeitshilfen bereit, sorgt für Wissensaufbau im Themenfeld Innovationen und macht die Energiewende im Gebäudesektor anhand von guten Beispielen sichtbar.
Unterstützt wird das Expertenteam der dena im Gebäudeforum von einem kontinuierlich wachsenden Fachpartnernetzwerk aus Branchenverbänden und Vertretern aus allen Regionen Deutschlands. Ziel des Gebäudeforums klimaneutral ist, Wissen zu multiplizieren und so die Fortschritte der Energiewende im Gebäudebereich zu beschleunigen.
Download und weitere Infos
dena-Studie "Geschäftsmodelle für zirkuläres Bauen undSanieren"
Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Fotos: dena (1,2,4), Götz Schleser (3)
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